In manchen Teilen Kenias fließen die Flüsse nur selten – meist nach heftigen Regenfällen. Dann verwandeln sich die sonst staubigen Flussbetten in Gelegenheiten. In Orten wie Makueni und Machakos bauen Gemeinden sogenannte Sanddämme: Betonsperren quer durch das Flussbett. Wenn es regnet, bleibt der Sand unter den Wolken stehen – und mit ihm Wasser. So entsteht ein kleines, künstliches Grundwasserreservoir in der Erde.

Einmal gefüllt, kann dieser unterirdische Sand Millionen Liter Wasser speichern – sauber, geschützt vor Verdunstung und leicht zugänglich über handbetriebene Brunnen oder durch einfaches Ausschwemmen.

Wie funktioniert der Bau?

Gemeinden kommen zusammen. Sie liefern Sand, Steine und Arbeitskraft. Hilfsorganisationen wie die Africa Sand Dam Foundation steuern Zement, Werkzeuge und Know‑How bei. Danach bleibt der Sanddamm ein Gemeinschaftsprojekt – von der Planung bis zur Pflege.

Was verändert sich dadurch?

Vorher mussten viele Menschen weite Wege laufen – oft stundenlang – um unsicheres oder salzhaltiges Wasser zu holen. Mit einem Sanddamm bedeutet „Wasserholen“ manchmal nur noch zehn Minuten.

Kinder können weiter zur Schule gehen, Eltern arbeiten, und das Dorf kann beginnen zu blühen. Feldfrüchte wachsen, Bäume sprießen – die ganze Gegend atmet auf.

In Kasengela, einem Dorf in Makueni, bauten die Menschen ihre Sanddämme in zwei Monaten. Sobald der Damm Sand gesammelt hatte, reichte das Wasser für den Alltag – kurze Wege, kein ständiger Durst, keine tagelange Schlepperei.